Sommerzeit - Zeckenzeit
Die ersten Sonnenstrahlen locken viele nach einem kalten, grauen Winter nach draußen ins Grüne. Doch hier lauert die oft unterschätzte Gefahr: Zecken.
Anders als oft fälschlich verbreitet, sitzen diese nicht auf Bäumen und stürzen sich auf vorbeigehende Passanten, sondern lauern auf Grashalmen, zwischen Laub oder im Unterholz. Dort warten sie auf einen potentiellen Wirt und haften sich an Fell, Schuhe oder Hose.Von da krabbelt die erfolgreiche Zecke an ihrem Opfer bis zu einer gut durchbluteten Stelle, wie zum Beispiel Kniebeuge, dann sticht sie zu und saugt Blut.
Der Zeckenstich an sich ist eigentlich nicht weiter dramatisch, jedoch besteht das Risiko, dass dabei Krankheitserreger z.B. von FSME oder Borreliose übertragen werden.
Unter FSME, der sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, versteht man eine Virusinfektion, die eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute auslöst, welche auch das Nervensystem befallen kann. Der Verlauf beginnt oft mit grippeähnlichen Symptomen, wie Fieber Gelenkschmerzen, aber auch Lähmungserscheinungen, die nach einer kurzen symptomlosen Phase verstärkt wieder auftreten. Darüber hinaus sind Folgeschäden nach einer Infektion, die den Bewegungsapparat oder die Sinneswahrnehmung beeinträchtigen, nicht selten.
Borreliose hingegen ist eine bakterielle Infektion mit Borrelien. Die Erkrankung kann verschiedene Organsysteme, meist Haut, Nervensystem oder Gelenke betreffen und sich auch in unterschiedlichster Weise äußern. Einen typischen Krankheitsverlauf gibt es nicht, ein erstes Anzeichen ist jedoch oft eine Rötung um die Stichstelle, die nach mehreren Tagen ringförmig nach außen wandert, das Erythema migrans oder auch Wanderröte genannt wird. Begleitend können Fieber, Glieder - und Muskelschmerzen, sowie Müdigkeit auftreten. Ist das Nervensystem betroffen, treten Seh- oder Hörstörungen und Taubheitsgefühle auf. Seltener kann es zu Lähmungen des Rumpfes oder der Extremitäten kommen. Nicht selten kommt es auch als Spätfolge nach Monaten oder Jahren zu Gelenkentzündungen meist an den Innenseiten von Armen und Beinen und an den Körperenden wie Finger, Nase und Zehen.
Während das FSME Risiko bei jedem Zeckenbiss besteht steigt die Gefahr einer Borreliose jedoch an, wenn die Zecke nicht ordnungsgemäß entfernt wird, z.B. wenn sie beim entfernen am Körper gequetscht wird.
Da wir uns in Bayern und hier im Landkreis Cham speziell in einem Hochrisikogebiet befinden, gilt der Zeckenschutz als oberste Priorität.
Nach einem Aufenthalt im Freien, v.a im langen Gras oder im Wald, sollte man sich genau auf Zecken absuchen. Vorbeugend empfiehlt sich lange, helle Kleidung und geschlossenes Schuhwerk. Zusätzlich gibt es in der Apotheke eine Reihe von wirksamen Sprays oder Cremes, die auf der Haut oder der Kleidung aufgetragen, Zecken abwehren. Jedoch sollten die Präparate bei längeren Unternehmungen in regelmäßig Abständen aufgefrischt werden, da die Wirkdauer zeitlich begrenzt ist.
Der wirksamste Schutz gegen FSME ist und bleibt jedoch die Zeckenimpfung, die nach einer anfänglichen dreier Impfung alle drei bis fünf Jahre mit einer Impfdosis aufgefrischt wird. Eine Impfung gegen Borreliose existiert leider nicht, diese kann aber frühzeitig erkannt gut mit Antibiotika behandelt werden. Deshalb ist nach einem Zeckenstich, insbesondere wenn sich die Stelle rötet oder entzündet, ein Arztbesuch ratsam.
Egal ob Impfberatung oder vorbeugende Maßnahmen gegen Zecken, das Team Ihrer Markt Apotheke steht Ihnen gerne mit wertvoller Beratung zur Seite. Kommen Sie einfach auf einen Besuch vorbei.